
Die zirkuläre
-Klinkerfassade
Zirkularität birgt große Chancen für die gebauten Lebensräume von Morgen. Ziel dabei ist es, Materialkreisläufe in der Baubranche konsequent zu schließen. Denn wichtiger noch als energiesparendere Produktionsmöglichkeiten ist die Weiternutzung bereits vorhandener Ressourcen und Materialien. Dies kann einen großen Teil zu einer verbesserten Ökobilanz beitragen.
Klinker ist aufgrund seiner Druckfestigkeit und geringen Wasseraufnahme ein Baustoff mit einer Lebensdauer von 1.000 Jahren. Droht ein Abriss eines Gebäudes, kann durch praktikables Urban Mining der Ziegel wiederverwertet werden. Hier setzt die Idee der zirkulären Klinkerfassade an - Mauern ohne Mörtel!
Das System ermöglicht einen einfachen Rückbau von Klinkerfassaden und die vollstädnige Wiederverwertung in einem "zweiten Leben".
Wir von Hagemeister kooperieren bei diesem neuen Verarbeitungs-System mit unserem niederländischen Exklusivpartner Drystack B.V..
Eine konventionell gemauerte Klinkerwand wird mit Mauermörtel erstellt. Dies verhindert bei einem Abriss den sortenreinen Rückbau.
Deshalb wird bei der zirkulären Klinkerfassade auf Mörtel als Verbindungsmaterial verzichtet. Stattdessen werden Steck-Verbindungselemente steinübergreifend zwischen die Klinker eingelegt. Lage für Lage wird trocken, aber gerichtet gestapelt. Eigens für die einfache Verbindung mit der Hinterwand gibt es passende Ankersysteme.
Die Fassade ist durch die Ablastung auf jeden Klinker und rückseitige einfache Verankerungslösungen dauerhaft standfest. Gegen Witterungseinflüsse werden die Fugen abschließend mit einem rückstandslos entfernbaren Fugenmörtel in 1,5 - 2 cm Tiefe versiegelt. Auch eine fast fugenlose Verarbeitung ist möglich.
Der Rückbau erfolgt durch einfaches Abstapeln. Die Klinker lassen sich schadlos entnehmen, der Fugenstreifen fällt leicht ab und Verbinder lassen sich sortenrein separieren und recyceln.
Mit diesem Verfahren gehen wir gemeinsam einen neuartigen Weg. Das Angebot der zirkulären Fassade richtet sich an nachhaltig denkende Architekten sowie Bauherren. Denn: Ressourcen sind endlich.
Gewohnte Materialien und Komponenten werden zukünftig nicht mehr verfügbar sein. Daher ist es für die Zukunft des Bauens wichtig, umzudenken und sorgfältig mit den wertvollen Ressourcen umzugehen.