De Bussel

De Bussel

Über dieses
Projekt

Lage: Oosterhout, Niederlande
Objekttyp: Kulturgebäude
Architektur: DP6 architectuurstudio, Delft, 3TO architecten, Den Haag
Architekt: Jimmy van der Aa (DP6) Carol Groenewegen (3 TO)
Auftraggeber / Bauträger: Stadt Oosterhout, Brabant
Objektsortierung
-Infos auf Anfrage.
Gent BU+ FU (ModF 290 x 23 x 40 mm) ca. 7643 m²
Klinker Format Verklinkerte Fläche

In Oosterhout zwischen Breda und Utrecht verleiht der neue Theater- und Bibliothekskomplex De Bussel der niederländischen Stadt ihr unverwechselbares Gesicht. Der Name des Neubaus knüpft an den Begriff „Busselen“ – gebündelte Waldzweige – an. Busselen ist auch ein Synonym für Verschmelzung: Das moderne Gebäude verbindet den stillen Rückzugsort einer Bibliothek mit dem kulturellen Treffpunkt eines Theaters. Charakteristisch für die geklinkerte Fassade ist ihre Wellenbewegung, die damit die typischen Formen eines Theatervorhangs aufgreift. Die Projektarchitekten Jimmy van der Aa vom Architekturstudio DP6 und Carol Groenewegen vom Büro 3TO architecten haben in Oosterhout ein architektonisches Juwel geschaffen, das als Wohnzimmer der Innenstadt Anziehungspunkt für Einheimische und Besucher ist. Mit dem länglich-schmalen Hagemeister Klinker der Sortierung „Gent“ ist es gelungen, die Fassade mit einer wellenartigen Struktur zu versehen und damit die Lebendigkeit dieser Begegnungsstätte zum Ausdruck zu bringen. Die Stadt stellte sich für Theater und Bibliothek einen kohärenten Bau mit einem zentralen Eingang vor: „In der Vergangenheit teilten sich Theater und Bibliothek an diesem Ort das Quartier. Bisher waren beide Einrichtungen Rücken an Rücken angeordnet und doch voneinander getrennt: Unterschiedliche Eingänge und separate Innenräume führten zu dieser Teilung der Funktionsbereiche“, erklärt Jimmy van der Aa vom Büro DP6. Mit dem Neubau ist eine gemeinschaftliche Nutzung von Eingang, Foyer und den zentralen sanitären Anlagen möglich geworden. Mit der Integration des Theaterturms und des großen Saales konnte teilweise auf die bestehende Konstruktion des Altbaus zurückgegriffen werden. Im Inneren verleiht die sich schlängelnde Kante einer langgestreckten Balustrade Theater, Bibliothek sowie den gemeinschaftlich genutzten Räumen Struktur, nach Außen überzeugt die großzügige Verglasung. Um die wellenartige Form abzubilden, haben sich die Architekten für die HagemeisterSortierung „Gent“ im Grenadier-Verband entschieden, die auf vorgefertigte Betonwellen geleimt und gefugt wurden. Ein Element mit drei kurzen Wellen erzeugt ein Wechselspiel zu einer kurzen und einer längeren Welle. Die nahtlose Verbindung der Türen und Fenster in den Ecken des Gebäudes wird durch spezielle Formsteine ermöglicht. Durch die wechselseitige Verarbeitung fügt sich der Klinker mit seiner von gelb-orange bis ocker-rötlich gehenden Farbgebung harmonisch in die unmittelbare Umgebung der Sint-Jans-Basilika ein, die das Stadtbild durch ihre dunkelroten Ziegel mit Kohlebrandakzenten prägt. Das Mauerwerk verbindet zudem Außen und Innen. Es durchbricht im Inneren an zwei Punkten die Fassade, um sich dort zu einem Balkon zu formen. Statt eines traditionellen Fenstervorsprungs wurde ein separater Ziegel eingesetzt, durch den sich die Klinkerriemchen mit gleicher Textur bündig an die Fassade anschließen und nahtlos in die Fronten übergehen. An der Frontfassade sind in den Hagemeister-Klinkern die Notabläufe integriert, die die Dachentwässerung unterstützen. Auch die lokale Faune wurde berücksichtigt: Nach unten offene Stoßfugen für Fledermäuse sorgen dafür, dass die Tiere ihre Nester problemlos erreichen können und dennoch vor der Witterung und ihren natürlichen Feinden geschützt sind.

»In der Vergangenheit teilten sich Theater und Bibliothek an diesem Ort das Quartier. Bisher waren beide Einrichtungen Rücken an Rücken angeordnet und doch voneinander getrennt: Unterschiedliche Eingänge und separate Innenräume führten zu dieser Teilung der Funktionsbereiche«

Jimmy van der Aa, Büro DP6