Boa Vista

Boa Vista

Über dieses
Projekt

Lage: Hamburg, Deutschland
Objekttyp: Wohngebäude
Architektur: KPW Architekten, Hamburg
Auftraggeber / Bauträger: Boa Vista GmbH & Co. KG
| Holsten GT | DF (240 x 52 x 15 mm) ca. 1650 m²
Klinker Format Verklinkerte Fläche

Mit einzigartigem Ausblick auf die Hamburger Wahrzeichen Elbphilharmonie, Michel und Landungsbrücken präsentiert sich das Wohn- und Bürogebäude BOA VISTA. Der Neubau setzt mit dem Zusammenspiel aus klassischer hanseatischer Fassadengestaltung und moderner Formensprache einen eleganten Akzent an der traditionsreichen Hafenkante des Portugiesenviertels. Als Fassadenmaterial wählte das Hamburger Büro KPW Architekten unterschiedliche Klinkersortierungen von Hagemeister. Die in Struktur und Farbigkeit variierenden Ziegel gliedern das Gebäude optisch und nehmen die Parzellierung der historischen Nachbarbebauungen in der Fassade auf. Das neue Geschäfts- und Wohnquartier BOA VISTA befindet sich in unmittelbarer Elb- und Hafenlage Hamburgs mit kurzen Wegen zur Innenstadt, zur HafenCity, nach St. Pauli oder zur Messe. Im beliebten Portugiesenviertel verbinden sich Weltoffenheit und traditionelles Hafenflair mit mediterraner Gelassenheit. Dank der prägnanten Ecklage auf dem ehemaligen Gelände der germanischen Lloyd AG bietet sich ein außergewöhnlicher Blick auf das Hafengebiet und die südliche Neustadt mit der Hauptkirche St. Michaelis. Die Stadt Hamburg äußerte den Wunsch, die historische Parzellenstruktur des ehemaligen Lloyd-Gebäudes in die Entwurfsplanung des Neubaus aufzunehmen und in der Fassadengestaltung ablesbar zu machen. Daran anknüpfend haben KPW Architekten die Fassade in Nutzungsabschnitte unterteilt, die sich in Struktur und Materialität voneinander abgrenzen. So gliedert sich der geradlinige Komplex in zwei Büro- und ein Wohngebäude. Ein kopfartig aufragender, neungeschossiger Büroturm markiert die städtebaulich bedeutende Blockecke. Zur Hafenkante hin orientiert sich ein weiterer Bürobau mit der typischen Parzellenstruktur des Portugiesenviertels. Tiefe Loggien und schmale Balkone sowie zahlreiche Dachterrassen verleihen der Fassade Plastizität und schaffen zusätzliche Aufenthalts- und Kommunikationszonen. Das Wohngebäude im südlichen Block nimmt mit Sockel und Traufe die Gestaltung der gründerzeitlichen Nachbarbebauung in seiner Fassade auf. Um die Parzellenwirkung des Komplexes zu verstärken, wurden die einzelnen Gebäudeteile mit unterschiedlichen Klinkersorten belegt. Das Kopfgebäude sowie das Wohngebäude sind mit Hagemeister Klinkerriemchen der Sortierung „Holsten“ gestaltet. Der rotbraune Klinker mit kräftigen Kohlebrandschmauchungen verleiht den äußeren Gebäudeteilen ein lebendiges Fassadenbild und nimmt gleichzeitig Bezug auf das traditionell backsteingeprägte Hafengebiet. Einen modern-eleganten Kontrast bildet das mittlere Bürogebäude. Hier wählten die Architekten die in dunklen Grautönen changierende Kohlebrandsortierung „Manchester“. „Somit haben wir die Fassade gestalterisch in Abschnitte untergliedert und damit kleinteiligere Strukturen entstehen lassen, die sich in Material und Farbe voneinander differenzieren. Gleichzeitig fügen sie sich in der übergeordneten Fassadengestalt durch typologische Grundverwandtschaften zu einem harmonischen Gesamterscheinungsbild zusammen“, erklärt Architektin Andrea Kuhlmann das Planungskonzept. Klinker ist nicht nur ortstypisch für Hamburg, sondern lässt sich auch vielfältig einsetzen. „Das Material der Fassaden bezieht sich auf den Ort, ist hier jedoch in klarer, moderner Sprache interpretiert. Der Klinker erlaubt durch seine unterschiedlichen Farbigkeiten und Fugenausbildungen ein differenziertes Bild bei übergeordneter Materialitätsauswahl“, beschreibt Andrea Kuhlmann die Vorzüge des Baustoffs. „Als äußerst witterungsbeständiges und wartungsarmes Material ist er besonders in Hafennähe gut geeignet.“ Mit der Balance aus moderner Formensprache und klassisch hanseatischer Fassade setzt das BOA VISTA ein neues architektonisches Highlight an die Hamburger Hafenkante. Hierfür hat das Büro KPW Architekten eine Würdigung beim BDA-Preis Hamburg 2016 erhalten. Zudem konnten sich die Planer über eine Veröffentlichung im Jahrbuch 2016/2017, Architektur in Hamburg (Hg. Hamburgische Architektenkammer, Junius Verlag) freuen.

»Der Klinker erlaubt durch seine unterschiedlichen Farbigkeiten und Fugenausbildungen ein differenziertes Bild bei übergeordneter Materialitätsauswahl.«

Dipl.-Ing. Architektin Andrea Kuhlmann, KPW Architekten, Hamburg