Chesterfield house

Chesterfield house

Über dieses
Projekt

Lage: London, GB
Objekttyp: Wohngebäude
Architektur: Maccreanor Lavington Architects, London/Rotterdam
Architekt: Designarchitekt: Joost Kok - Projektarchitekt: Toby Ware
Auftraggeber / Bauträger: HUB Residential, London
Foto: Andreas Secci
| Werne GT | Oslo GT | DF (240 x 52 x 115 mm) | NF (240 x 71 x 115 mm) ca. 4 m²
Klinker Format Verklinkerte Fläche

Apartments für die lokale Londoner Mittelklasse realisieren – das war das erklärte Ziel für das Architekturbüro Maccreanor Lavington Architects, ansässig in London und Rotterdam. Im Chesterfield House im Londoner Stadtteil Wembley finden sich nicht nur teure Eigentums-, sondern auch Sozial- und Mietwohnungen aus dem freien Sektor. „Die Bevölkerungsentwicklung in der Nachbarschaft rund um den Komplex war rückläufig und konnte einen Impuls vertragen. Im Chesterfield House wurde daher neben bezahlbaren Wohnungen auch Gemeinschaftseinrichtungen und Handel integriert“, sagt Joost Kok, Designarchitekt des ausführenden Büros. 

Die beiden charakterstarken Türme sind in der Mitte durch ein niedriges Gebäude mit Innenhof verbunden. Von hier aus gelangen die Bewohner in das jeweilige Haus. Die Türme sind stufenartig angelegt, um den Bauten nach oben hin Eleganz zu geben: „Daneben sind die Ecken leicht abgerundet, um die Sichtlinien von der High Road zu verbessern und Luft zwischen den Türmen zu kreieren“, weiß Kok. 

Beständiges Material 

Die Architekten schätzen den Baustoff Klinker: „Wir sind als Büro echte Klinkerarchitekten, die auf Nachhaltigkeit setzen. Das Material hält lange, ist robust und verwittert auf schöne Art“, erläutert Kok seine Entscheidung.  

Bei dem 26-stöckigen Turm kam die Objektsortierung „Werne GT“ zum Einsatz, eine Mischung aus den Sortierungen „Liverpool GT“ und „Haltern GT“. „Liverpool GT“ ist ein in satten dunkelbraunen Grundtönen changierender Stein. „Haltern GT“ charakterisieren beige-weißliche Grundtöne mit partiell rot durchscheinenden Akzenten. Der Stein ist zudem mit schwarz-anthrazitfarbenem Kohlebrand pointiert. „Mit dunklen Setzstreifen, die während der Produktion entstanden sind, wird die Sortierung „Haltern GT“ expressiver und wilder. Im Zusammenspiel mit „Liverpool GT“ formen die beiden Klinker den dunkelgefleckten Werne-Mix“, erläutert Kok.  

Der grau-beigefarbene „Oslo GT“ gibt dem niedrigeren 21-stöckigen Turm sein äußeres Erscheinungsbild. Das kleine Gebäude in der Mitte kennzeichnet einen 70:30-Mix aus „Werne GT“ und „Oslo GT“. „Eigentlich beißen sich beide Ziegel, man sieht aber auch, dass sie aus derselben Familie stammen – jede Sortierung besitzt ein anderes Farbspektrum und einen eigenen Ausdruck“, sagt Kok.  

Expressive Feinheiten 

Eckklinker und glasierte Steine detaillieren den Sockel. Hinzu kommen helle Steine für die Fenstersimse, die durch die Reflexion des Lichts eine positive Auswirkung auf den Tageslichteinfall haben. Ein besonderer Blickfang sind die springenden Abschlüsse der Turmbauten. Hier wurde der Klinker parabolisch eingemauert, um eine ausdrucksstarke weiße Bekronung zu erreichen, inklusive eines kammförmigen Abschlusses. Joost Kok: „Die verzahnten Oberseiten sind bildbestimmend für den Entwurf und machen das Gebäude von Weitem erkennbar.“ 

Die Türme des Chesterfield House lenken die Entwicklung des Gebietes in Richtung des Stadtzentrums von Wembley. Die Massierung trägt dazu bei, die Türme durch eine subtile Verbreiterung der Fassaden und abgestufte Terrassen abzumildern.