De Bisshoppen Uni
Über dieses
Projekt
Lage: | Utrecht, Niederlande |
Objekttyp: | Schule + Gesundheit + Sport |
Architektur: | KENK Architecten BV, Amsterdam |
Auftraggeber / Bauträger: | SSH Utrecht, Hochschule Utrecht |
Objektsortierung -Infos auf Anfrage. |
Dallas (ModF 190 x 90 x 90 mm) |
Klinker | Format |
Zu einem multifunktionalen Gebäudekomplex mit urbanem Charme kombinieren KENK Architecten (früher Köther Salman Koedijk) 550 Studentenwohnungen, Hochschulräume und öffentliche Plätze im Universitätsviertel der Stadt Utrecht. Mit dem Zusammenspiel aus zwei 60 Meter hohen Wohntüren und niedrigen, drei- bis fünfgeschossigen Gebäudeeinheiten inszenieren die Architekten eine Stadtskulptur, die unter dem Namen de Bisshoppen („Bischöfe) bekannt wurde. Der niederländische Architektenverband BNA nominierte das skulpturale Gebäude 2007 zum Building Of The Year. Schwarze glänzende Hagemeister-Klinker der Sortierung „Dallas“ kleiden den Komplex in einen edlen dunklen Mantel, der sich nur an den Stirnseiten der Türme öffnet und eine stark kontrastierende, rote Oberfläche freigibt. Mit einer konsistenten Fassadengestaltung gelingt es den Architekten, zwei durch eine historische Allee getrennte Gebäudeblöcke zu einem einheitlichen Ensemble verschmelzen zu lassen. Die bei Spaziergängern beliebte Allee „Bischoppensteeg“ teilt das Grundstück und ist gleichzeitig der Namensgeber des Komplexes. Ein neuer Masterplan, den das Architekturbüro OMA in den achtziger Jahren für den Randbezirk entwickelt hat, sieht ein „Stadtin-Stadt“-System vor. Mit der Integration von studentischem Wohnen, Gastronomie und Geschäften sollte das monofunktional genutzte Gebiet verdichtet und der sechziger Jahre Campus belebt werden. Auf Grundlage dieses Masterplans nutzen KENK Architecten mit ihrem Entwurf der „Bischöfe“ die Höhe als Ausdruck des städtischen Charakters. Die beiden schlanken 19-geschossigen Wohntürme erheben sich majestätisch aus ihrer Umgebung, während die niedrigen Gebäudeteile eine Einheit mit den bestehenden Nachbarbauten der Hochschule bilden.Auch die Platzierung der Baukörper als Blockrandbebauung und der direkte Anschluss an ein bestehendes Fakultätsgebäude fördern den urbanen Charakter des Gebietes. Die Blöcke schmiegen sich an den diagonal verlaufenden Bisschoppenweg an. So entsteht eine sehr kantig wirkende Architektur, die durch den klaren vorderen Abschluss und die homogene Fassadengestaltung gestärkt wird. In seiner Farbigkeit nimmt sich der Bau dezent zurück und wirkt dennoch selbstbewusst und strahlend. Die Gebäudehülle präsentiert sich wie ein Stapel glänzender, horizontaler Bänder, die die einzelnen Etagen sichtbar werden lassen. Der Klinker „Dallas“ ist im Bereich der Fassadenbänder im Fliesenverband vermauert und mit einer Scheinfuge versehen, die den rechteckigen Stein optisch in Quadrate teilt. So heben sich die horizontalen Partien in ihrer Struktur deutlich von den übrigen matten Steinen ab, die im klassischen Läuferverband gesetzt sind. Zwischen den Fassadenbändern liegen deckenhohe Fensteröffnungen, die in unregelmäßigem Muster zwischen zurückgesetzten, matten, dunklen Ziegeln liegen. Das Zusammenspiel verschiedener Klinker teilt und strukturiert die Fassade und bildet ein spannungsreiches Relief. Je nach Sonnenstand reflektieren die Fensterflächen und Fassadenbänder das Licht und erzeugen damit besonderen Glanz und Leuchtkraft des Gebäudes. In den Abendstunden, wenn die Lichter eingeschaltet werden und die Aktivität im Inneren sichtbar wird, unterstreichen die dunklen Steine das reliefartige Muster der Fensterflächen. Die rote Stirnseite der Wohntürme, die in der Nacht effektvoll beleuchtet ist, erstrahlt im Kontrast zu ihrem dunklen Mauerwerks-Mantel wie ein loderndes Leuchtfeuer.