Erweiterung Humboldt-Gymnasium

Erweiterung Humboldt-Gymnasium

Über dieses
Projekt

Lage: Köln, Deutschland
Objekttyp: Schule + Gesundheit + Sport
Architektur: Numrich Albrecht Klumpp Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Architekt: Arthur Numrich, Ulrike Vogel, Julian Wagner, Michael Filser
Auftraggeber / Bauträger: Gebäudewirtschaft der Stadt Köln
Bauunternehmer: BN Architekten GmbH, Bonn
Objektsortierung
-Infos auf Anfrage.
Island BA+FU - DF 240x115x52 mm + Formsteine ca. 1200 m²
Klinker Format Verklinkerte Fläche

Das Humboldt-Gymnasium in der Kölner Südstadt ist nach einer schulentwicklungsplanerischen Prognose mittelfristig zu klein geworden und musste daher in einer zeitgemäßen Ergänzung ausgebaut werden. Dieser Aufgabe wurde der Entwurf vom ausführenden Büro Numrich Albrecht Klumpp aus Berlin gerecht. In Anlehnung an das bestehende Gebäude wählten die Architekten eine Klinkerfassade, die mit der Hagemeister-Sortierung „Island BA+FU“ ausgeführt wurde, die sich farblich durch ihre sanften Grautöne vom roten Backstein des Bestandsgebäudes abhebt. Spezielle Formklinker geben der Fassade einen individuellen Ausdruck. 

Das bestehende Gebäude-Ensemble wurde vom Architekten Karl Band in den 1950er Jahren entworfen. Der neue, polygonal ausgebildete Erweiterungsbau schließt an dieses an und respektiert das Baudenkmal in seinen Proportionen und Sichtbeziehungen. So gibt der Anbau von allen Seiten den Blick frei auf die denkmalgeschützte Ziegel-Lochfassade des Bestandbaus. Das Herzstück der Schule ist der Kammermusiksaal, der mit seinen 160 Sitzplätzen im Erdgeschoss hinter Filtermauerwerk liegt und dem öffentlichen Raum zugewandt ist.  

Die Materialität des denkmalgeschützten Teils verleitete die Architekten zu der Entscheidung, auch für den Neubau Klinker zu wählen. Verarbeitet wurde ein grauer Hagemeister-Stein der Sortierung „Island BA+FU“, der sich durch sanfte Nuancen in verschiedenen Grautönen und Akzente durch charaktervollen Kohlebrand auszeichnet. Die Oberfläche der Klinker-Sortierung weist unregelmäßige und teils wellige Kanten auf und erinnert an die verwendeten Ziegel des Bestandsgebäudes. Die wechselseitige Verarbeitung der Klinker, bei der auch die Fußseiten – die Spuren aus dem Produktionsprozess erkennen lassen – sichtseitig zum Einsatz kamen, rhythmisiert das Fassadenbild zusätzlich. Verarbeitet wurde der Ziegel im Dünnformat, in verschiedenen Mauerwerksverbänden, was die Funktionen hinter der Fassade von außen sichtbar für die Passanten an der Gebäudehülle ablesbar macht. Die glatten Fassadenbereiche sind im wilden Verband gemauert. Bei den Fenstern kam eine Art Band mit speziellen Formklinkern im Stromlinienverband zum Einsatz. Auch die polygonalen Gebäudeecken wurden im jeweiligen Verband mit Formklinker ausgearbeitet. 

Im Bereich der Treppenhäuser wurde Filtermauerwerk eingesetzt. Dies sorgt für eine atmosphärische Belichtung und gibt der Gebäudehülle das gewisse Extra. Die Fassade des Kammermusiksaals ist im doppelt gesetzten und geöffneten Stromlinienverband verarbeitet worden. Vertikale Gewindestangen im Mauerwerk sorgen für zusätzliche Aussteifung. Auch hier fällt gedämpftes, gleichmäßiges Licht in den Saal. Bei künstlicher Beleuchtung im Innern wird die Bedeutung dieses besonderen Ortes des Humboldt-Gymnasiums nach außen sichtbar.