Evangelisches Gemeindezentrum
Über dieses
Projekt
Lage: | Mönchengladbach-Rheydt, D |
Objekttyp: | Kirchliche Gebäude |
Architektur: | Lepel & Lepel Architektur, Innenarchitektur |
Architekt: | Reinhard Lepel |
Auftraggeber / Bauträger: | Evangelische Kirchengemeinde Rheydt |
| Weimar HS | | ModF 52 (290 x 52 x 90 mm) | ca. 815 m² |
Klinker | Format | Verklinkerte Fläche |
Im Zuge der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen 1975 wurde die vormals eigenständige Stadt Rheydt nach Mönchengladbach eingemeindet. Dennoch hat sich der neue Stadtteil nach wie vor eine gewisse Unabhängigkeit gewahrt. Der Stadtkern hat in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte städtebauliche Weiterentwicklung vollzogen. Als Teil dessen versteht sich auch der Neubau des Ernst-Christoffel-Hauses, das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Rheydt.
Den von der Gemeinde ausgeschriebenen Wettbewerb entschied das Kölner Architekturbüro Lepel & Lepel für sich, das mit seiner Initiative „Kirche baut auf Zukunft“ bereits viele Bauten im kirchlichen Umfeld entworfen hat. Der Leitgedanke ihres Entwurfs, „Neue Mitte erleben“, manifestiert sich in der Architektur des Gebäudes: Es öffnet mit einer einladenden Geste auf einen Vorplatz, der als Erweiterung des Foyers dient und gleichzeitig die Umgebung als öffentlichen Raum kennzeichnet. „Der offene Charakter der Fassade unterstreicht die Präsenz der Gemeinde vor Ort“, erläutert der federführende Architekt Reinhard Lepel. Darüber hinaus agiert das neue Gemeindehaus als verbindendes Element für die vormals lose Bebauung der Nachbarschaft und fügt den Bestand nun städtebaulich zusammen. „In dieser wirkungsvollen Verbindung gestaltet und definiert das Gemeindezentrum die Umgebung endlich als öffentlichen Raum“, so Lepel.
Klinker der Hagemeister-Sortierung Weimar HS zieren die Gebäudehülle des neuen ErnstChristoffel-Hauses. Der Stein mit dezenten Kohlebrandanschmauchungen changiert farblich von cremeweiß bis sandgelb. Das Modulformat strukturiert die Fläche und verleiht ihr ein ebenmäßiges Bild. „Die Fassade wirkt hell und lebendig, ideal für ein Gemeindehaus“, stellt Reinhard Lepel fest.
Neben Klinker und einrahmenden Elementen aus Holz, die an der Fensterfront im Erdgeschoss des Hauses Akzente setzen, ist Glas ein weiteres, bestimmendes Material in der Fassadengestaltung. Es ermöglicht Ein- und Ausblicke und steht somit symbolhaft für die Offenheit der Kirchengemeinde. Ein großes quadratisches Fenster im zweiten Obergeschoss fasst ähnlich einem Bilderrahmen den Blick auf den Turm der Hauptkirche am Marktplatz ein.
Der Neubau des evangelischen Gemeindezentrums in Rheydt wurde im September 2016, eineinhalb Jahre nach Baubeginn, abgeschlossen. Als Teil des öffentlichen Raums der Innenstadt stößt er gleichsam bei Gemeindemitgliedern und Passanten auf positive Resonanz. Zum Zeitpunkt der Eröffnung im Oktober 2016 war der große Saal mit unterschiedlichen Veranstaltungen bereits auf viele Monate ausgebucht. Das Ernst-ChristoffelHaus erfüllt die Ansprüche einer lebendigen Kirchengemeinde in einem lebhaften Stadtteil. In Einvernehmen damit steht auch die Anerkennung bei der Auszeichnung guter Bauten, mit welcher der Bund Deutscher Architekten das Projekt im November 2017 bedacht hat.
»Der offene Charakter der Fassade unterstreicht die Präsenz der Gemeinde vor Ort.«
Reinhard Lepel, Lepel & Lepel Architekten, Köln