Gemeindezentrum Zionskirche

Gemeindezentrum Zionskirche

Über dieses
Projekt

Lage: Herne, Deutschland
Objekttyp: Kirchliche Gebäude
Architektur: Architekten Bathe + Reber, Dortmund
Auftraggeber / Bauträger: Kirchengemeinde Bladenhorst-Zion
| Mülheim GT | DF (240 x 52 x 115 mm) ca. 250 m²
Klinker Format Verklinkerte Fläche

Das neue Gemeindezentrum der Zionskirche in Herne ist ein offener und einladender Ort der Begegnung. Das Ensemble aus Kirche und Neubau ist nach einem Entwurf von Bathe + Reber Architekten aus Dortmund, den Gewinnern des geladenen Wettbewerbs, entstanden. Mit seinem flexiblen Raumkonzept greift der Anbau die Maßstäblichkeit und die klare Formensprache des Sakralbaus aus den 50er Jahren auf, während die charakteristisch reliefierte Klinker-Fassade auf die liebevollen Details der Kirchenmauern reagiert. Ziegelroter Hagemeister-Klinker der Sortierung „Mülheim“ spiegelt die Farbigkeit der Zionskirche wider und verbindet beide Gebäudeteile optisch. Seitens der Kirchengemeinde bestand der Wunsch nach einer moderneren, offenen und barrierefreien Begegnungsstätte. Ziel war, die Aktivitäten der Kirche mit anderen Veranstaltungen im Gemeindehaus zu verstärken und neuen Raum für kulturelle und gastronomische Angebote zu schaffen. Der Entwurf folgt dem Ansatz aus den 50er Jahren, der ebenfalls das Gemeindehaus als Anbau vorsah. Der massive, eingeschossige Riegel erstreckt sich parallel zum Kirchenschiff. Ein gläsernes Foyer vereint Sakralbau und Neubau räumlich und schafft für beide Gebäude einen gemeinsamen, barrierefreien Zugang. Roter Ziegel prägt das äußere Erscheinungsbild von Alt- und Neubau. Das Klinkerwerk Hagemeister aus Nottuln lieferte den Klinker der Sortierung „Mülheim“, der die Farbigkeit der Backsteinkirche aufnimmt und auf die Fassade des Gemeindehauses überträgt. Trotz der farblichen Einheit beider Baukörper gelingt es den Architekten, mit einer innovativen Interpretation des Ziegelmauerwerks, den Neubau eigenständig wirken zu lassen. Der Klinker im Dünnformat 240 x 115 x 52 mm ist im Läuferverband gemauert. Dabei ist jeder Stein um je 5° aus der Flucht herausgedreht. Ohne Mehrkosten ist so eine flächige, reliefartige Oberfläche entstanden, die ein spannungsreiches Spiel aus Licht und Schatten erzeugt. Die Verzahnung der Backsteine findet sich als schmückendes Detail auch im Original der Kirche wieder. Mit der Sortierung „Mülheim“ konnte exakt der Rotton der Kirchenmauern getroffen werden. Auch der mit Hagemeister Pflasterklinker der Sortierung „Münsterland“ gestaltete Platz, der zwischen Neubau und Altbau entstanden ist, greift die Farbigkeit und Beschaffenheit der Fassaden auf. Architektin Eva Reber schätzt das Material besonders für seine Natürlichkeit und Wertigkeit: „Klinker zeichnet sich durch Langlebigkeit aus. Für eine Kirchengemeinde ist es nicht nur wichtig, dass der Bau günstig und praktikabel ist, auch die Wertigkeit spielt eine wichtige Rolle. Die Kirche und ihre Gemeinde sollen viele Jahrzehnte bestehen und ihren Wert behalten.“ Der BDA prämierte das Gebäude mit der „Auszeichnung guter Bauten 2014“. Der „Dialog zwischen Alt und Neu“ und die Übersetzung der historischen Detaillierungen in der Kirchenfassade in ein „reliefartig herausgedrehtes Ziegelmauerwerk“, brachte die positive Jury-Entscheidung. „Mit dem Erweiterungsbau ist den Architekten Bathe + Reber ein überzeugendes Beispiel gelungen, wie im respektvollen Umgang mit dem historischen Erbe ein zeitgenössischer Impuls entsteht, der dem Ort eine neue Anmutung und Bedeutung gibt“, heißt es in der Beurteilung des Preisgerichts.