Während der H-förmige Baukörper in seiner Gestalt an das Haltestellen-Symbol angelehnt ist, setzt die Gebäudehülle mit Klinkern von Hagemeister das Bild der Schiene effektvoll in Szene, wie Dr. Romulus Giura stellvertretend für das Projektteam von agn Niederberghaus & Partner erklärt: „Die Glaselemente in der Fassade stehen für die Schwellen, die Fensterbänke und der Sonnenschutz dagegen stehen für die Schienen. Die gerundeten Ecken sollen den nicht rechtwinkligen Schienenverlauf abbilden. Der dunkle Klinker mit ebenso dunkler Fuge symbolisiert das Gleisbett.“ Auf einer Fläche von insgesamt rund 3.000 Quadratmetern kreieren die grauen Klinker der Sortierung Alt-Berlin die Assoziation mit einer Gleisbettung. Die Struktur und metallische Anmutung des Mauerwerks erinnert an das Farbspiel des Schotters im Gleisbett. Gemeinsam mit dem roten Rheinbahn-Logo, das die Gebäudefront ziert, greift die Fassade auch die Unternehmensfarben auf. Die Ausführung der Fassade mit Klinkern im Dünnformat und der Verarbeitung im wilden Verband strukturiert die Fassadenflächen.
Die konvexen und konkaven Linien des Baukörpers, dessen Grundriss gänzlich ohne 90-GradWinkel auskommt, unterstreichen diese. Um diese Wirkung zu erreichen, hat Hagemeister eigens für das Projekt Formsteine in vier unterschiedlichen Ausprägungen entwickelt: Für die äußeren Ecken der Baukörper wurden jeweils Formsteine mit spitzem Winkel von 77 Grad und mit stumpfem Winkel von 102 Grad gefertigt. Beim verbindenden Bauteil kamen spezielle nach außen gewölbte Formsteine zum Einsatz. Auf den langen Außenflächen sorgen sanft abgerundete Formklinker schließlich für eine geschwungene Form, durch die sich das Gebäude von außen nach innen verdichtet.
„Es sollte ein haltbarer Baustoff gewählt werden, der die hohen Qualitätsanforderungen erfüllt und mit dem auch der Nachhaltigkeitsgedanke transportiert wird“, so Dr. Giura. Mit den Klinkern aus Nottuln hat agn ein natürliches und langlebiges Material gefunden, das gehobene Ansprüche an die Ästhetik befriedigt und zugleich zu der in der Unternehmensphilosophie verankerten ökologischen Verträglichkeit beiträgt.
Mit der Schaffung der neuen Konzernzentrale in Lierenfeld verfolgte die Rheinbahn AG das Ziel, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen und die Kommunikation im eigenen Haus zu fördern. Der Startschuss für das Projekt mit einem Volumen von 35 Millionen Euro fiel 2012, Baubeginn war 2015. Ende April 2017 zogen schließlich die 380 Mitarbeiter in die neue Konzernzentrale der Rheinbahn AG ein. Der Neubau ist die nunmehr fünfte Hauptverwaltung seit der Gründung des Konzerns 1896.