Villa Toebosch
Über dieses
Projekt
Lage: | Venlo, Niederlande |
Objekttyp: | Einfamilienhäuser |
Architekt: | Louis Toebosch |
Auftraggeber / Bauträger: | Eheleute Toebosch sen. |
Objektsortierung -Infos auf Anfrage. |
ca. 160 m² | |
Klinker | Format | Verklinkerte Fläche |
Wie ein dunkler, massiver Block steht die Villa Toebosch mitten auf dem 670 m2 großen Grundstück. Rasenflächen umfließen die beiden Baukörper, die durch einen Glaskubus miteinander verbunden sind. Nur an einigen Stellen gibt es Aussparungen für Fenster – groß genug, dass Licht einfällt, und klein genug, dass die privaten Bereiche der Bewohner geschützt sind. Wie kleine Astlöcher bei einem Holztisch geben sie dem Haus einen besonderen Charakter, der durch den Wechsel von spitzen und stumpfen Winkeln noch weiter unterstrichen wird. In Venlo realisierte der Architekt Louis Toebosch ein modernes Einfamilienhaus für seine Eltern. Sein Vater, ein bekannter niederländischer Künstler, bekam dabei auch ein Atelier, in dem er seine Arbeiten herstellen und präsentieren kann. Die beiden Baukörper, in denen die öffentlichen und privaten Räume untergebracht sind, wurden in Hagemeister Klinker der Sortierung „Manchester“ gekleidet. Bereits von weitem wirkt die Villa mehr wie ein Kunstwerk denn wie ein profanes Wohngebäude. Der gestalterische Aspekt der beiden Baukörper ist nicht zu verhehlen – der Architekt selbst stammt aus einer Künstlerfamilie, die sich ihr neues Domizil von ihrem Sohn bauen ließ. Das Spiel der Gegensätze stand dabei ganz oben auf der Prioritätenliste: Die privaten Räume sollten nicht direkt von außen einsehbar sein, öffentliche Räume hingegen durften sich präsentieren. Die beiden Gebäudeteile sind parallel zueinander, dabei jedoch leicht verschoben, angeordnet. Auf eine rein rechteckige Form hat Louis Toebosch verzichtet – statt dessen überraschen unterschiedliche Winkel an den Ecken die Betrachter: „Spitze Winkel wie hier sieht man nicht jeden Tag bei einer Klinkerfassade“, erklärt Toebosch, „Die Sonderanfertigung wurde speziell für dieses Haus hergestellt.“ Die Formklinker mit einem Winkel von 70 Grad sind nicht nur wegen ihrer Form besonders, sie erlauben auch einen besonderen Blick auf den Eingangsbereich. Für Besucher, die sich dem Gebäude nähern, bilden die Winkel eine Art Trichter, durch die sie ins Innere geleitet werden – ein verlockendes Spiel mit Perspektiven, das gewollt ist. Der Kontrast zwischen dem Massiven und Transparenten zeigt sich auch in der Anordnung der Fenster: Einige gehen über Eck, andere sind schmal und hoch, wieder andere längs in Bodennähe. Die Massivität des Baukörpers wird durch den Klinker der Hagemeister Sortierung „Manchester“ sowohl unterstrichen als auch aufgelockert. Im Stil des Brutalismus gebaut unterstützt der anthrazitfarbene Klinker die Rohheit des Materials selbst. Aussparungen sowie der Glaskubus zwischen den beiden Gebäuden lassen Licht in beide Richtungen durch, sodass abends der satte, gelborangefarbene Schein der Innenbeleuchtung der Fassade eine warme Note gibt und ihm die Strenge nimmt. Tagsüber harmoniert das Grün im Garten mit dem dunklen Klinker und lässt ihn lebendig wirken. Neben dem künstlerischen Aspekt stand auch die Frage der Nachhaltigkeit im Vordergrund. Den Bauherren war wichtig, ökologisch und dauerhaft zu bauen – mit Klinker war das perfekt möglich, so Louis Toebosch. Mit dem Nottulner Klinker sind Bauherren und Architekt daher mehr als zufrieden
„Klinker ist etwas für die Ewigkeit – vor allem, wenn er qualitativ hochwertig produziert ist. Ein Gebäude, das für die Ewigkeit gebaut ist, ist daher per se nachhaltig.Der Klinker ist attraktiv und gleichzeitig erschwinglich“, sagt Toebosch, „hinzukommt, dass Hagemeister offen ist für besondere Entwicklungen und Innovationen, die ein Projekt überhaupt erst einzigartig machen.“
Louis Toebosch, Architekt