Wohnhaus Markranstädt

Wohnhaus Markranstädt

Über dieses
Projekt

Lage: Leipzig, Deutschland
Objekttyp: Einfamilienhäuser
Architektur: Klinge Otto Planung GmbH, Leipzig
| Manchester GT | NF (240 x 71 x 15 mm) ca. 440 m²
Klinker Format Verklinkerte Fläche

Individuell und ausdrucksstark positioniert sich das neue Wohnhaus in der Kleinstadt Markranstädt im Landkreis Leipzig. Da die Lage des Grundstücks in zweiter Reihe interessante, freie Blickachsen vermissen ließ, entschieden sich die Architekten des Leipziger Büros Klinge Otto Planung GmbH, den Fokus auf den Kern des eingeschossigen Volumens zu konzentrieren. Einem altorientalischen Hofhaus nachempfunden, entwickelten die Planer einen Bungalow mit Nebengebäude und Terrassenanlage, die sich als Ensemble mehrerer Baukörper um einen innenliegenden Patio mit Pool gruppieren. In Formsprache und Materialität sind sie in einem Duktus entworfen und stehen funktional im Zusammenhang. „In Konzeption, Planung und Ausführung ging es von Anfang an darum, einen zeitgenössischen, klar strukturierten, geradlinigen Bau zu schaffen“, erklärt Architekt André Klinge die Entwurfsidee. „Da das Objekt inmitten einer gewachsenen Struktur entstand, galt es eine Entscheidung zu treffen – entweder die Orientierung am Bestehenden zu suchen oder eigenständig und souverän den ‚Bruch‘ mit der Umgebung zu thematisieren und zum Prinzip zu erklären.“ Die Architekten wählten den Weg der Eigenständigkeit. „Aus dem Konzept heraus wurde bewusst auf jegliche städtebauliche Reaktion verzichtet und die Anlage als Solitär platziert“, erklärt der Architekt weiter. Die Größe des 4.100 m² Baugrundstücks ließ die vom Bauherrn gewünschte ebenerdige Umsetzung des Raumprogramms und damit die barrierefreie Nutzung zu. So verteilen sich auf 265 m2 Wohn- und Aufenthaltsbereich, Schlafzimmer, Kinderzimmer, Gäste- und Arbeitszimmer sowie die Bäder. Ohne größeren Aufwand können Gäste- und Arbeitszimmer in eine seniorengerechte Einliegerwohnung verwandelt werden. Zum Innenhof öffnet sich das Ensemble mit transparenten Glasfassaden, nach außen wirkt der Bau als kompakter, geschlossener Körper. „Unerwünschte Einblicke von außen sind nahezu ausgeschlossen“, sagt André Klinge. Die Fassadengestaltung mit dunklen Hagemeister Klinkerriemchen der Sorte „Manchester GT+FU“ unterstreicht die undurchlässige, massive Wirkung. Gleichzeitig strahlt die von silbrig-grau über anthrazit bis fast schwarz changierende Kohlebrandsortierung im Modulformat (290 x 15 x 52 mm) Eleganz und Schutz aus. „Klinker ist ein sehr spannendes, herausforderndes Material. Es bedarf einem hohen Maß an Können in der Planung und der handwerklichen Umsetzung. Das Engagement, das für die Entstehung einer Fassade erbracht wird, ist sichtund spürbar“, resümiert der Architekt. „Diese Eigenschaft macht Klinker zu einem Material, das eine Brücke schlägt zum tradierten Handwerk und den technisierten Anforderungen an modernes Bauen. Es transportiert Geschichte und Emotionen.“ Die große persönliche Identifikation mit der Bauaufgabe endet nicht am eigentlichen Gebäude, sondern zeigt sich ebenso in der Akzentuierung mit weiteren Materialien wie Sichtbeton, Holz oder Glas sowie dekorativen Mustern und Elementen der Innenarchitektur. Der als eingestellter Quader formulierte Kamin wurde vollständig mit Klinker bekleidet, seine Oberfläche setzt sich konsequent im Inneren des Wohnzimmers fort. Auch die Einbaumöbel hat das Büro Klinge Otto Planung GmbH entworfen und das Interieur in enger Zusammenarbeit mit den Raumdesignern Natalija Federova und Bernhard Zimmermann vom Büro bz-bbi aus Leipzig abgestimmt.

»Unerwünschte Einblicke von außen sind nahezu ausgeschlossen. Die Fassadengestaltung mit dunklen Hagemeister Klinkerriemchen der Sorte „Manchester GT+FU“ unterstreicht die undurchlässige, massive Wirkung.«

André Klinge, Dipl.-Ing. Architekt