Klinker als Reminiszenz an Stadtarchitektur

Biomedicum Rostock

Nottuln, 24.11.2023. In Rostock ist mit dem Biomedicum ein neues Zentrum für Forschung und Lehre entstanden. Der Bau ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Projektes Universitätsmedizin Rostock (UMR) – ein Großvorhaben mit überregionaler Strahlkraft. Die Wahl einer Klinkerfassade für das Gebäude folgt der im Norden typischen Backsteinarchitektur.

Am östlichen Ende der Kopernikusstraße im Rostocker Hansaviertel errichtete der Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau des landeseigenen Betriebs für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern das Forschungs- und Laborgebäude für die Medizinische Fakultät der UMR. Die Räume für die Lehre auf einer Fläche von knapp 670 m² befinden sich im Erdgeschoss. Eine Besonderheit stellt hier die Simulationsarena dar, in der etwa Unfallsituationen wiedergegeben werden und an denen die Studierenden erworbenes Wissen anwenden können. Die Multifunktionsräume im Forschungsbereich sind so angeordnet, dass diese in verschiedenen Varianten kombinierbar sind. Großraum- und Speziallabore, Auswertezone, Geräteräume, Büros und der Sozialbereich belegen ca. 2.000 m² Nutzfläche in den oberen Etagen.

Die typische Klinker-Architektur der Ostseeküste prägt die historische Mitte der Hansestadt Rostock. Der Neubau des Biomedicums folgt dieser Materialität, korrespondiert aber mit seiner hellen Klinkerfassade harmonisch mit der Umgebungsbebauung, wie z. B. dem geputzten Uni-Klinikgebäude aus der Jahrhundertwende. Für die Gebäudehülle wählten die Architekten des ortsansässigen Büros MHB eine helle Sortierung von Hagemeister. Den Handstrich-Klinker „Langeland HSG“ kennzeichnen weiß-beige Grundtöne mit dezenten schwarz-anthraziten Kohlebrand-Aufschmauchungen. Der Stein wurde im besonders schmalen Modulformat mit 40 mm Höhe verarbeitet. Gepaart mit den rostroten Fensterrahmen ergibt sich ein spannender Farb-Kontrast in der Gesamtfassade.

Die Beständigkeit des Materials garantiert einen möglichst langen Lebenszyklus des Gebäudes. Die Nutzung von Geothermie sowie Photovoltaik runden diesen Nachhaltigkeitsaspekt des Biomedicums ab.

 

Projektdaten:

Architektur: MHB Architekten & Ingenieure, Rostock
Klinker: Langeland HSG
Format: ModF (290x40x90 mm)
Verklinkerte Fassadenfläche: ca. 1.500 m²

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