La Façade

La Façade

Über dieses
Projekt

Lage: Hertogenbosch, Niederlande
Objekttyp: Geschäftsgebäude
Architektur: diederendirrix architecten, Eindhoven
Architekt: Rob Meurders
Auftraggeber / Bauträger: Heijmans Vastgoed, Rosmalen
| Genua FU | NF (240 x 71 x 115 mm) ca. 2000 m²
Klinker Format Verklinkerte Fläche

Wie eine Skulptur aus Klinker präsentiert sich „La Façade“ am Bahnhofsplatz des niederländischen Hertogenbosch. Die zwei Bürogebäude fügen sich nahtlos in die moderne Bahnhofsumgebung ein und nehmen Bezug zu den Größenverhältnissen und der Atmosphäre der umliegenden Villenbebauung aus dem 19. Jahrhundert. Dies gelingt dem Architekten Rob Meurders vom Büro diederendirrix mit einer verspielten Wiederinterpretation historischer Backsteinarchitektur. Der eigens für dieses Bauvorhaben entwickelte Hagemeister-Klinker „Genua“ mit schräg verlaufenden Flächen gibt der Außenwand seine charakteristische Wellung. „La Façade“ entstand in einer Umgebung mit zwei Gesichtern. Am „Den Bosschen“ Bahnhofsplatz befindet sich das relativ neue Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1998, das von modernen Büroeinheiten flankiert wird. In Richtung der Innenstadt verändert sich das städtische Bautengewebe. Hier überwiegen die repräsentativen Villen des 19. Jahrhunderts mit ihren charakteristisch gemauerten, verspielten Fassaden. Auf der Grenze dieser zwei Architekturwelten steht „La Façade“, ein Bau, der buchstäblich eine Lücke füllt, die viele Jahre im Straßenbild des Bahnhofplatzes klaffte. Ziel der Entwurfsplanung war es, das städtische Gewebe wiederherzustellen und dabei weder auf der Welle des Neubaus zu schwimmen, noch auf der der historischen Bebauung. „Wir haben einen Schnitt hergestellt, in dem wir zwei starke, moderne Baukörper platziert und gleichzeitig den Genuis Loci durchklingen lassen haben. Letzteren auf eine sehr zeitgemäße Weise, mit innovativem geschwungenen Mauerwerk, das auf die Historie zurückgreift.” Dieser Schwung in der Außenwand besteht aus Wellen im Mauerwerk der beiden Bürogebäude. „Die ursprüngliche Entwurfsidee sah vor, einen Baukörper aus Klinker zu formen, den wir ganz speziell modellieren können. Ein Gebäude aus einem Guss", beschreibt Meurders die Entwurfsidee. Für die Umsetzung war laut des Architekten Klinker das ideale Fassadenmaterial: „Nicht allein aufgrund seiner Historie, sondern auch, weil wir mit Klinker die Vorstellung einer Fassade aus einem Stück umsetzen konnten.“ „La Façade“ interpretiert die Wandprofile des 19. Jahrhunderts neu. Allerdings erhält hier die Fassade eine extra dekorative Schicht. Die Steine der Klinkersortierung „Genua” haben über die gesamte Länge schräg verlaufende Flächen. Das Klinkerwerk Hagemeister fertigte den homogenen, orangeroten Klinker eigens für dieses Projekt. „Das Relief in der Außenwand ergibt sich aus unterschiedlichen Tiefenmaßen. All die Wellenbewegungen, die man in der Fassade sieht, sind mit dem schräg verlaufenden Klinker realisiert worden. Die Wellenbewegungen sorgen dafür, dass der homogen gefärbte Klinker an den Giebeln kräftige Schlagschatten in unterschiedlichsten Farbnuancen wirft”, beschreibt Rob Meurders. Stoßfugen fehlen, um die lineare Wirkung des im Wilden Verband gemauerten Steines hervorzuheben. Auch die Lagerfugen unterstreichen die horizontale Ausrichtung. Sie sind mit einem Dünnbettmörtel geklebt, der es ermöglicht Fugenstärken von nur sechs Millimetern umzusetzen. Eine Besonderheit im Mauerwerk von „La Façade“ sind die Ecksteine. „Wir haben 80 verschiedene Formsteine verwendet, da jede Ecke eine andere Neigung hat. Diese Steine sind vorgeschnitten und geklebt. Für jede Form wurde eine eigene Matrize gefertigt. Bei dieser Fassade haben wir es mit großen statischen Einwirkungen auf das Mauerwerk zu tun. Eine gute Mauerwerkverankerung war somit unsere große Aufgabe”, so der Architekt. Neben der ästhetischen Nachhaltigkeit von „La Façade“, spielt auch die ökologische, ökonomische und energetische Nachhaltigkeit eine große Rolle. Dafür ist das Gebäude mit dem Zertifikat BREEAM-NL *** Very Good ausgezeichnet worden. BREEAM berücksichtigt bei der Bewertung den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes.

»Die ursprüngliche Entwurfsidee sah vor, einen Baukörper aus Klinker zu formen, den wir ganz speziell modellieren können. Ein Gebäude aus einem Guss.«

Rob Meurders

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