Kulturquadrat
Über dieses
Projekt
Lage: | Ahaus, D |
Objekttyp: | Öffentliche Gebäude |
Architektur: | C1 Architekten, Stuttgart |
Architekt: | (ausführend) Steggemann Architekten, Ahaus |
Auftraggeber / Bauträger: | Stadt Ahaus |
| Lübeck GT | | DF (240 x 52 x 115 mm) | ca. 1500 m² |
Klinker | Format | Verklinkerte Fläche |
Ein übergreifendes kulturelles Zentrum als Ort der Begegnung und des Austauschs – Mit dem Bau der neuen Stadthalle und einer angeschlossenen Bibliothek komplettiert sich das Ensemble öffentlicher Einrichtungen im Herzen der Stadt Ahaus. Der Entwurf für das „Kulturquadrat“ des Stuttgarter Architekturbüros C1 überzeugte die Jury des ausgeschriebenen Wettbewerbs mit einer klaren Architektursprache, funktionalen Qualitäten, der eleganten Einbindung in die kleinteilige Struktur des baulichen Umfelds sowie der Integration vorhandener Strukturen in das Planungskonzept.
Die Realisierung des Entwurfs von C1 erfolgte durch das ortsansässige Büro Steggemann. Der geradlinige Neubau bündelt die Funktionen Stadthalle und Bibliothek in zwei eigenständigen, kubischen Baukörpern, die über ein gläsernes Foyer miteinander verbunden sind. Während im Erdgeschoss durchgängig Glas als Fassadenmaterial zum Einsatz kommt, legt sich in den oberen Etagen ein massives Band aus Klinker um die Gebäudekonturen. „Durch die Transparenz im Erdgeschoss wirkt das Ziegelmauerwerk beinahe schwebend. Sie gibt dem Klinker eine Leichtigkeit, die er aus sich selbst heraus nicht besitzt“, erklärt Architekt Winfried Steggemann. Aufgrund der umliegenden Bebauung lag die Fassadengestaltung für die Planer auf der Hand: „Von Beginn an war klar, dass Klinker das richtige Material für diesen Ort ist – ja fast kann man sagen, dass ein öffentliches Gebäude in Westfalen, dieses Material zu brauchen scheint“, so der Architekt. Die gewählte Hagemeister Klinker-Sortierung „Lübeck“ mit kräftigen Kohlebrand-Aufschmauchungen changiert von dunklen Rottönen bis hin zu gelb-grünlichen Nuancen und verleiht dem Ensemble eine wertige und lebendige Ausstrahlung. Gleichzeitig schlägt sie eine Brücke zu den Backsteinbauten der Innenstadt.
Nach Materialproben und dem Entwurf des Verbandes mit einer 1:1-Musterwand entschieden sich die Planer für einen modifizierten Läuferverband aus einer Kombination von langformatigen Klinkern (365 x 115 x 52 mm) und Klinkern im Dünnformat mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen. „Durch den besonderen Verband bleibt das Fugenbild trotz der notwendigen Dehnungsfugen über die gesamte Fläche homogen. Das lange Format erzeugt eine horizontale Wirkung und verleiht dem Bau eine skulpturale Anmutung“, beschreibt Winfried Steggemann das Ergebnis.
»Das Schöne am Klinker ist, neben seiner Regionalität und Zukunftsfähigkeit, seine wunderbare Widersprüchlichkeit – einerseits durch die Strenge, die er einfordert, und ebenso durch die unendliche Lebendigkeit seiner Oberfläche.«
Winfried Steggemann, Steggemann Architekten, Ahaus