Jazzsingel
Über dieses
Projekt
Lage: | Utrecht, Niederlande |
Objekttyp: | Wohngebäude |
Architektur: | Geurst & Schulze architecten, Den Haag |
Auftraggeber / Bauträger: | Stichting BO-EX'91, Utrecht |
| Gent BU | | WF (210 x 52 x 100 mm) | ca. 17800 m² |
Klinker | Format | Verklinkerte Fläche |
nmitten des rasant wachsenden Stadtviertels Leidsche Rijn im Westen von Utrecht haben Geurst & Schulze architecten einen markanten Wohnkomplex aus drei in sich geschlossenen Blöcken realisiert. Ihr Entwurf überträgt das Wohngefühl altrömischer Villen in die urbane Lage zwischen Jazzsingel und Louis Armstronglaan. Das Gesicht der Gebäude prägt Hagemeister Klinker der Sortierung „Gent“ BU+FU in natürlich-warmen Braunnuancen, die vom dunklen Sandton bis zum rötlichen Bronzebraun mit schwarzen Kohlebrand-Passagen changieren. Auf einem Gelände von 25 Quadratkilometern entsteht das Großprojekt „Leidsche Rijn“ als überwiegend geschlossene Bebauung. Dank zahlreicher Kanalstraßen profitieren viele Bewohner von der Lage am Wasser. Auch an der Jazzsingel geben die Wohnungen im Norden den Blick auf den Kanal frei. Im Süden säumen italienische Pappeln eine Bahnlinie von Gouda nach Utrecht. Wie eine altrömische Villa umschließen die drei Blöcke von Geurst & Schulze architecten attraktive Grünflächen im Inneren. Vernetzt werden die Gärten durch Grünstrukturen entlang der verbindenden Straße. Ein Atrium im Innenhof, das mit einer Pergola verziert ist, versprüht antiken Charme. Private Dachterrassen und Loggien sind an die insgesamt 211 Wohnungen angebunden. Mitten im aufblühenden Stadtviertel entsteht so ein Raum der Ruhe. Als Blickfang erheben sich die Neubauten an den äußeren Ecken über sechs Geschosse. Die gestaffelte Bauweise, die zum Innenbereich hin auf drei Geschosse abfällt, bietet den Anwohnern Schallschutz. Den urbanen Charakter des Wohnkomplexes unterstreicht die einheitliche Fassade in der variantenreich von bronze bis braun changierenden Sortierung „Gent“ BU+FU. Wechselseitig vermauert spielt der warmtonige Klinker seine vielfältigen Oberflächenvarianten aus und lockert die stringente Blockstruktur auf. Fassadenpartien, in denen die vordere Sichtseite vermauert wurde, sind klar abgesetzt von Flächen mit rückseitiger Fußseite derselben Sortierung. Mit der Vorderseite vermauert, erscheint der Stein in einem sanften Ockerton. Am Gebäudesockel und an den Fensterrahmen erzeugt die erdigbraune Rückseite des Klinkers einen eleganten Kontrast. Besondere Wirkung entfaltet die Straßenfront der Gebäudeecken. Hier ist die Klinkerrückseite auf Geschosshöhe kopfvermauert. Das leicht auskragende Gebäude scheint wie auf ein Podest gesetzt. Fast schon dynamisch ist die Anordnung der Klinker im Stromlinienverband an exponierten Gebäudeteilen. Die schräg in die Fassade eingesetzten Steine bringen Swing in die Jazzsingel und spielen mit der Wahrnehmung des Betrachters. Durch Zitate der altrömischen Bauweise und eine sonnig-helle Fassade schaffen Geurst & Schulze architecten einen Ort zum Wohlfühlen. Hagemeister Klinker setzt mit einer einzigen Sortierung vielfältige Akzente und belebt die Blockstruktur, die auch durch unterschiedliche Gebäudehöhen aufgelockert wird.
»Klinker ist immer noch das modernste Baumaterial zur Fassadengestaltung – stark, schön und traditionsreich.«
Jeroen Geurs