Parkstad

Parkstad

Über dieses
Projekt

Lage: Rotterdam, Niederlande
Objekttyp: Wohngebäude
Architektur: Geurst & Schulze architecten b.v., Den Haag
Auftraggeber / Bauträger: Estrade Projecten van Vestia Group und Proper-Stok Groep BV
| Lübeck GT | Gent BU | Rostock GT | WF (210 x 52 x 100 mm) | WF (210 x 52 x 100 mm) | WF (210 x 52 x 100 mm) ca. 20000 m²
Klinker Format Verklinkerte Fläche

Als wahres Entdeckerspiel für Klinkerästheten haben Geurst & Schulze architecten die Fassaden des Wohnkomplexes Zuiderspoor in Parkstad Rotterdam komponiert. Der Wohnkomplex im Besitz von Estrade Projecten van Vestia Group und Proper Stok Ontwikkelaars verwandelt das fragmentierte Gelände eines ehemaligen Rangierbahnhofs in ein facettenreiches innerstädtisches Quartier mit 259 Wohnungen und integriertem Parkhaus. Variantenreich vermauerte Hagemeister Kohlebrand-klinker der Sortierungen „Lübeck“, „Gent“ und „Rostock“ prägen die Fassadengestaltung und verleihen dem Wohnquartier eine historisch gewachsene Anmutung. Lange Zeit hat Rotterdam die Entwicklung seiner Südstadt vernachlässigt. Anstoß für die Aufwertung des brachliegenden Hafengeländes gab ab 1993 ein umfassendes Stadterneuerungsprogramm für die Halbinsel Kop van Zuid mit ihrem repräsentativen Wilheminapier nach dem Masterplan von Norman Foster. Unmittelbar angrenzend entsteht ein attraktives Wohnviertel mit internationalem Flair. Teil dieser Entwicklung ist der Wohnkomplex Zuiderspoor Parkstad Rotterdam nach Plänen von Geurst & Schulze architecten. n Verlängerung des Wilheminapiers haben die Architekten entlang der Laan op Zuid einen großflächigen Wohnkomplex aus fünf Geschossbauten mit insgesamt 227 Wohnungen und 32 Einfamilienhäuser entlang des dahinter liegenden Parallelweges entworfen. Die Vielseitigkeit einerseits und das Zusammenspiel unterschiedlicher Bauelemente, Formen und Strukturen zu einem harmonischen Ganzen sind Kennzeichen des Wohnkomplexes. An jeder Ecke der fünf Appartementhäuser entlang der Laan op Zuid sowie der 32 Einfamilienhäuser am Parallelweg haben die Planer die Fassade durch einfallsreiche Mauerwerkskunst variiert. 1,4 Millionen Klinker in drei verschiedenen Kohlebränden, von „Lübeck“ im warmen Rotton über BronzeOckertöne der Sorte „Gent“ bis zum sandgelben Ziegel „Rostock“, prägen das Erscheinungsbild der Gebäudefront. Die variantenreich gemischten Klinkersorten lassen den Wohnkomplex in ihrem harmonischen Farbspiel zu einer Einheit verschmelzen. So wird eine rotbunte dreigeschossige Lochfassade aus Hagemeister Klinker „Lübeck“ durch bronze-ockerfarbene Lisenen der Sorte „Gent“ akzentuiert. Im Anschluss an einen abgetreppten Übergangsbau nimmt das benachbarte Gebäude das Element der Lisenen auf und kombiniert es mit sandgelbem Grundton, den der Klinker „Gent“ der Fassade verleiht. Im Hintergrund erhebt sich ein siebengeschossiger Baukörper in rotbrauner Klinkerschale, dem Partien von Lochmauerwerk und horizontale Betonscheiben die Masse nehmen. Vertikal lenken helle Klinker in Sand- und Ockertönen die Blicke auf Gebäudekanten und zurückliegende Fassadenpartien. Dieses Prinzip wird beim benachbarten Kubus gespiegelt: Hier verleiht die Sorte „Gent“ der Fassade einen bronzebis ockerfarbenen Grundton, unterbrochen von Fensterlaibungen in rot-braunen Ziegeln, deren unterschiedliche Formate im Stapelverband harmonisch gemischt sind. Bei aller Varianz der Farbgestaltung sind markante Spuren von Kohlebrand das wiederkehrende Element, das dem Neubau Ruhe und Beständigkeit verleiht. Akzentuiert wird die Farbigkeit der Fassade durch den Wechsel anthrazitgrauer und sandfarbener Verfugung. Während sandgelbe Fugen bei rotbraunem Mauerwerk der Sorte „Lübeck“ den einzelnen Klinker, sein Format und den Mauerwerksverband betonen, treten anthrazitfarbene Fugen optisch in den Hintergrund und lassen die rotbraun gemauerte Wand flächig erscheinen. Diese Wirkung wird mit hell verfugten Klinkern der Sorten „Gent“ und „Rostock“ erreicht, während dunkle Fugen den starken Kohlebrand und das Format der einzelnen Klinker in Sandoder Ockertönen betonen. Durch das harmonische Farbspiel ausdrucksstarker Hagemeister Klinker und durch variantenreiche Wechsel unterschiedlicher Verbände verleihen Geurst & Schulze architecten dem Neubaugebiet Parkstad Rotterdam das atmosphärische Flair eines gewachsenen Wohnviertels. Dabei wird die kleinteilige Komposition von Fuge, Format, Farbe und Verband zum Hauptdarsteller, der charakterstarke Kohlebrand zum verbindenden Element.

»Parkstad ist ein verbindendes Element, das das Stückwerk städtischer Fragmente zu einem stimmigen vielseitigen Teil der Innenstadt zusammenwachsen lässt.«

Jeroen Geurst

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