Nieuw Crooswijk
Über dieses
Projekt
Lage: | Rotterdam, Niederlande |
Objekttyp: | Wohngebäude |
Architektur: | Geurst & Schulze, Den Haag |
Architekt: | Jeroen Geurst |
Auftraggeber / Bauträger: | OntwikkelCombinatie Nieuw Crooswijk (OCNC) |
| Gent BU | | WF (210 x 52 x 100 mm) | ca. 1500 m² |
Klinker | Format | Verklinkerte Fläche |
In bester Lage zwischen Rotterdams Innenstadt und dem Park Crooswijk entsteht im neu strukturierten Viertel Nieuw Crooswijk eine vielseitige Stadtlandschaft nach dem Masterplan der Städtebauer und Landschaftsarchitekten von West8. Mit Hilfe der Architektur wollen die Entwickler bis 2021 durch „unterschiedliche Wohnungstypologien, hochwertige Architekturstile und detaillierte Fassadengestaltung“ für ein positives Wohn- und Lebensumfeld in dem einstigen Problembezirk sorgen. Das Büro komponierte eine dynamische Skulptur aus gemauerten Volumen mit unterschiedlichen Höhen, Breiten und Tiefen, die in zwei geschlossenen Baublöcken angeordnet sind. 660 Wohnungen verteilen sich auf eine Kombination aus Appartementanlagen, Wohntürmen und hochwertigen Einfamilienhäusern. Während die Bauvolumen und Grundrisse von West8 vorgegeben waren, haben sieben weitere Architekturbüros die Planung der Fassaden übernommen. Das Ergebnis ist ein abwechslungsreicher Mix unterschiedlicher Klinkerflächen, die im Gesamtbild eine harmonische Einheit bilden. Jeroen Geurst vom Den Haager Büro Geurst & Schulze Architecten gestaltete die Fassaden dreier Gebäudekomplexe: eine Appartementanlage auf einem Eckgrundstück, einen hoch aufragenden Turm mit Wohnungen unter drei Satteldächern und sieben Reihenhäuser. Er befürwortet die Vorgehensweise von West8: „Das entspricht nicht dem, was man als Architekt gewohnt ist, aber es gibt einem dennoch Raum, etwas Schönes zu entwerfen. Die Effizienz des zentralen Entwerfens von Wohnungstypologien und standardisierten Grundrissen bedeutet auch, dass besonderen Fassaden mehr Raum und Aufmerksamkeit geschenkt werden kann.” Mit Hagemeister-Klinker der Sortierung „Gent“ nutzt der Architekt die formellen Möglichkeiten des Materials in vollen Zügen aus. Während die Vorderseite des Klinkers eine sandige, dunkelrote Farbe zeigt, befindet sich auf der Rückseite ein bronzener Farbton mit leichten Kohlebrandaufschmauchungen. Jeroen Geurst entschied, die helle Rückseite nach Außen zu kehren und damit die großen Fassadenflächen zu gestalten. Im Halbsteinverband gemauert und mit anthrazitfarbenen Fugen versehen, erhält das Mauerwerk eine dezente Basis. Die dunklere Vorderseite des Ziegels sparte der Architekt für schmückende Akzente und zur Strukturierung der Fassaden auf. Gemauerte Fensterrahmen, vergrößern die Fensteröffnungen optisch. Diagonale, herausragende Streifen bilden ein kontrastreiches Wabenmuster und zieren ausgewählte Fassadenflächen. Der Architekt ist bekannt als Planer, der gern mit Klinker arbeitet. Er schätzt das Material für seine Individualität und für den Maßstab, den er einem Gebäude verleiht. Mit einer Fülle an kunstvollen Motiven bringt der Architekt Bewegung in die Gesamtgestaltung und verleiht der Wohnskulptur Leichtigkeit.
»Mit Klinker als Fassadenverkleidung kann man einem Gebäude auf unterschiedlichste Art und Weise Charakter verleihen. Man hat eine enorme Freiheit bei der Planung – durch die Struktur, die Farbe, den Verband, oder die Gestaltung der Fugen. Mit Klinker als Baumaterial kann man sich identifizieren und dadurch auch mit dem Gebäude selbst.«
Jeroen Geurst, Geurst & Schulze Architekten, Den Haag