K111

K111

Über dieses
Projekt

Lage: Herne, D
Objekttyp: Wohngebäude
Architektur: Kleihues + Kleihues, Berlin/ Dülmen-Rorup
Architekt: Jan Kleihues und Norbert Hensel mit Michael Alshut
Auftraggeber / Bauträger: A + L Kleyboldt Wohnen GbR
Foto: Andreas Secci
| Holsten GT | DF (240 x 52 x 115 mm)
Klinker Format

Schon von Weitem sichtbar, bildet das K111 unweit des Herner Bahnhofs eine Art Eingangstor zum Stadtzentrum. Ein abgestuftes Volumen mit seitlich sechs und in der Mitte acht Etagen greift die Höhenentwicklung der benachbarten Gebäude auf und stellt so gleichzeitig eine Harmonie im bisher heterogenen Stadtbild an dieser Stelle her. Die Anforderungen an den Komplex waren klar formuliert: Komfortabel und nachhaltig sollten die Wohneinheiten sein. Die insgesamt 36 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen haben eine Größe von 60 bis 118 m², sind barrierefrei und verfügen über großzügige Loggien oder Balkone. Durch die Abstaffelung des Baukörpers entstehen zusätzlich Dachterrassen. Für die Gebäudehülle fiel die Wahl auf das Material Klinker aus dem Nottulner Werk Hagemeister. Die Ziegelfassade, verarbeitet mit der Sortierung „Holsten GT“ im Dünnformat, ist umlaufend gebändert und knüpft mit dem dunkelroten Stein mit charaktervollem schwarzanthraziten Kohlebrand an die bauliche Tradition des Ruhgebiets an. „In dem Zusatz der unregelmäßigen Kohlebrandspuren bietet der Stein ein weiteres unverwechselbares Charakteristikum. Diese dem Klinker bereits aufgebrannte Patina schafft eine Individualität und Vielfalt im Fassadenbild“, sagt Projektarchitekt Jan Kleihues vom ausführenden Büro. Die Fassade ist in einem Blockverband vermauert, d. h. wechselnd in Kopfschicht und Läuferschicht, wobei Letztere in einem Mauerwerksrelief um 2,5 cm eingerückt ist. Dies verleiht dem Wohnhaus eine besondere Plastizität und eine skulpturale Erscheinung. Die Fassadenstruktur wird so optisch und haptisch erfahrbar. Ein bis auf die Eingangsbereiche geschlossener Sockel unterstreicht den solitärhaften Charakter. Das ausgeprägte Mauerwerksrelief im Sockelbereich mit diversen Formklinker-Ausprägungen ist ein optisches Highlight und dient der zusätzlichen Gliederung des Komplexes. „Der Sockel bekommt durch die Schrägsetzung der Klinkersteine als Vermittler zwischen den Hauseingängen eine zusätzliche Akzentuierung“, weiß Jan Kleihues. Eine einzigartige Formensprache wird zudem durch die abgerundeten Gebäudeecken erzielt, die den Baukörper weich in die Straße einmünden lassen. „Während bei einem klassischen Blockverband die Eckausbildung den Wechsel von Läufer zur Kopfschicht erfordert, konnte durch die runde Ausformulierung an der Straßenecke die Schichtfolge beibehalten werden“, ergänzt Kleihues. „In den um 90° abknickenden Loggien haben wir uns dann der notwendigen Dehnfugen bedient, um den Schichtwechsel zu umgehen. Die Schichtung von Kopf und Läufer ist so auf allen Fassaden gleich.“ Die Klinker-Verblendung ist bis in das Innere der Loggien fortgeführt. Zur Straße hin gibt es eingezogene Loggien, zum ruhigen, abgeschirmten Innenhof entfaltet sich die Fassade durch auskragende Balkone.

Lernen Sie das Bauwerk über ein kurzes Video kennen!

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