Im münsterländischen Ahaus wurde nach einem Entwurf von Fourmove Architekten eine Friedhofsanlage mit Aufbahrungshalle und Kapelle revitalisiert. Das Ensemble unterteilt sich dabei in zwei Baukörper: Im südlichen Gebäuderiegel befinden sich die Verwaltung und die Aufbahrungsräume. Gleich nebenan die Kapelle, die über einen zentralen Innenhof erschlossen ist. Hagemeister lieferte für das Projekt seine Handstrich-Sortierung "Weimar HS". Mit ihrem Format und der sanft changierenden Farbwirkung stützt sie den architektonischen Gesamtausdruck des Konzepts. Große bodentiefe Fenster, helle Fassaden: Statt dunkler Materialien, die häufig mit dem Thema Tod assoziiert werden, wählten die Architekten von Fourmove aus Münster bewusst ein helles Design und eine moderne Formensprache. Beides wirkt einladend und leicht. Die Längsfassade der Kapelle öffnet sich vollständig zum begrünten Innenhof und versorgt diese mit ausreichend natürlichem Licht. Der Besucher erhält durch die Längsausrichtung nicht nur eine Verbindung zum Außenbereich, sondern ist auch gleichzeitig durch den Schutz der Wandscheiben vor Blicken geschützt. Diese Intimität für die trauernden Gäste war den Architekten beim architektonischen Konzept besonders wichtig. Durch die großen Fensterfronten, die viel Licht in die Kapelle und Aussegnungshalle lassen,wird eine einladende Atmosphäre geschaffen. Verschiedene Licht- und Schatteneffekte werden über den Tag hinweg erzeugt. Das horizontale Mauerwerksrelief mit seinen vor- und rückspringenden Bändern an der Außenfassade trägt dazu bei. Eine zusätzliche indirekte Beleuchtung weist den Menschen den Weg und unterstreicht die klaren Linien der Außenräume. Für die Fassadengestaltung wurde der Hagemeister-Klinker der Handstrich-Sortierung "Weimar HS" im Dünnformat verarbeitet. „Klinker ist ein beständiger, widerstandsfähiger und wertiger Baustoff. Das Material wirkt in sich ruhend, was uns besonders gut gefällt“, sagt Peer Weber, einer der vier Projektarchitekten des ausführenden Büros. Durch den Einsatz von Klinker mit seinem länglichen Format konnte eine klare geometrische Linienführung realisiert werden. Der helle Stein mit seinen weiß-hellbeigen Grundtönen und dezenten schwarz-anthraziten Kohlebrand-Aufschmauchungen verleiht dem Gebäude ein einladendes und freundliches Erscheinungsbild. Die Sortierung wirkt mit ihren feinen farblichen Nuancen je nach Sonnenstand und Schattenwurf unterschiedlich stark und gibt dem Ensemble so eine eigene Identität. Unterstützt wird dieser Effekt durch ein ausgeprägtes Mauerwerksrelief mit konstruierten Vor- und Rücksprüngen. Weitere Materialien wie gravierter Zink für das Dach, Glas oder Eiche für die Kapellentür fügen sich harmonisch in die Fassade ein.